Beten gehört zum Christsein wie das Atmen zum Menschsein.
Im Gottesdienst beten wir mehrfach und auf verschiedene Weise. Ein Vorbereitungsgebet dient der Sammlung und Ausrichtung auf Gott. Beim Psalmgebet wendet sich die Gemeinde mit Worten des Volkes Israel an Gott. Das Gebet des Tages greift den Kerngedanken des jeweiligen Sonn- oder Feiertags auf. Im Fürbittengebet nimmt sich die Gemeinde der Sorgen und Nöte anderer Menschen an. Im Abendmahlsgebet preist sie die Güte Gottes. Im Vaterunser macht sie sich die Worte Jesu zu eigen, die er seine Jünger gelehrt hat. Und im Dankgebet bringt sie vor Gott, wofür wir Gott danken können. Ob gemeinsam gesprochen, im Wechsel zwischen Pfarrer und Gemeinde, stellvertretend durch Pfarrer oder Pfarrerin oder als stilles Gebet – das gottesdienstliche Beten kennt viele Formen und schließt manche Lieder, die gesungene Gebete sind, ein.
Im Folgenden werden ein paar Hinweise zum persönlichen Gebet im Alltag gegeben.
Das Evangelische Gesangbuch (eg) will von seiner Konzeption her „Gottesdienstbuch und ein Gebetbuch zum Gebrauch in Kirche und Haus, gemeinsam und in einsamer Stille, in frohen und in traurigen Stunden“ sein (eg, S. 5). Darum enthält es neben zahlreichen Liedern und Gesängen von Nr. 701 bis Nr. 794 die Psalmen und andere biblische Texte sowie von Nr. 860 bis 1003 Gebete für die unterschiedlichsten Anlässe. Da findet sich am Anfang eine Einführung zum Beten, des weiteren eine Auswahl von Gebeten am Morgen, am Mittag, bei Tisch und am Abend. Es schließen sich an Hinweise zum Beten mit Kindern, Gebete zu den Wochentagen, dem Lebenskreis, in Zweifel und Angst, in Not und Krankheit, im Alter und beim Sterben sowie Bitten um den Segen Gottes.